• Mitternachtskabinett Podcast

    Der Vampir

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    0:00 Intro
    0:39 Dämonen, Mittelalter und Zombies
    18:52 Monster der Woche: Der Ghul
    28:49 Thema der Woche: Der Vampir
    54:05 HörerInnenpost
    58:36 Letzte Worte aus der Gruft

    In der zweiten Folge unseres mitternächtlichen Relaunches beschäftigen wir uns mit den wohl populärsten aller Gruselgestalten, den Vampiren. Ein Blick in die Geschichte zeigt deutliche Unterschiede zu anderen Fabelwesen auf. So wurde der Vampir im öffentlichen Diskurs (z.B. in der Leipziger Vampirdebatte zwischen 1725 und 1734) von Anfang an nicht wie etwa Hexen als magisches Wesen diskutiert, sondern in einen naturwissenschaftlichen Erklärungskontext gestellt. Wir finden weitere erstaunliche Dinge. So steht der aristokratische Vampir während der Industrialisierung für ein rückwärts gewandtes Denken gegen den Fortschritt seiner Zeit. Später ändert sich dies. Im Kampf gegen Werwölfe setzten Vampire schließlich Dank ihrer Finanzkraft gezielt auf ihre technische Überlegenheit. Wir diskutieren Filme wie Twilight, Interview mit einem Vampir, So finster die Nacht / Let me in und fragen uns angesichts der Serie The Strain, ob ein Vampirvirus die Lösung für all die literarischen und filmischen Verbrechen am Vampirmythos der letzten Jahrzehnte sein kann. Natürlich erklärt Dr. Alexander wieder allerhand Wissenswertes zur Kulturgeschichte, diesmal insbesondere über das Mittelalter.

    Als Monster der Woche kommt uns diesmal der leichenfressende Ghul unte. Das Wesen aus dem Arabischen Raum mit Migrationshintergrund stellt uns vor die Frage der Integrationsverantwortung, welche die westliche Zivilisation auch ausländischen Monstern gegenüber hat.

    Heute beantworten wir auch HörerInnenpost.

     

    Links zur Sendung:

    Musik:

    Halloween Intro
    AlexStokke (audiojungle.net)

    Halloween Spooky Logo
    Brait (audiojungle.net)

    Playground Lullaby – Creepy Lullaby Music Box
    Robert Austin (https://www.youtube.com/watch?v=tMSNl66etMg)
    Creative Commons (https://www.youtube.com/t/creative_commons)

    Halloween Night
    Jimmy Jenkins (audiojungle.net)

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    Die Angst

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    Wir sind umgezogen nach 

    www.mitternachtskabinett.de

    0:00 Intro
    0:36 Historische Monsterarchitekturen
    19:49 Monster der Woche: Das nordkoreanische Einhorn
    35:13 Thema der Woche: Soziologie der Angst
    43:15 Norbert Elias über die Angst
    55:41 Todesanzeige der Woche

    Viele Jahre war es im Mitternachtskabinett still. Nun führen wir den Podcast in neuer Besetzung und neuem Konzept fort, von nun an imemr Montags. In der ersten Zusammenkunft geht es um die Angst.

    0:00 Intro
    0:36 Historische Monsterarchitekturen
    19:49 Monster der Woche: Das nordkoreanische Einhorn
    35:13 Thema der Woche: Soziologie der Angst
    43:15 Norbert Elias über die Angst
    55:41 Todesanzeige der Woche

    Angst wird in der Soziologie völlig unterbelichtet (Frank Furedi). Einer der wenigen Soziologen, die sich Angst funktional in eine Theorie eingebaut haben, ist Norbert Elias (1897 – 1990). Deshalb ist es für das Thema dieses Blogs angebracht, das Angst-Kapitel “Scham und Peinlichkeit” aus seinem Hauptwerk “Über den Prozess der Zivilisation, Band 2″ hier einmal zusammenzufassen.

    Zunahme von Zivilisation, so das Ergebnis von Elias Studie historischen Materials, bedeutet immer auch Zunahme von Rationalität und damit einher geht ein Vorrücken von Scham und Peinlichkeitsschwellen.

    Dabei definiert er Scham als eine Form von Angst, die dann auftritt, wenn sich eine Person im Widerspruch mit den Normen jener Gruppe sieht, von der er abhängig ist. Da wir in der ausdifferenzierten Gesellschaft zunehmend von immer mehr Personen abhängig werden, breitet sich auch diese Scham-Angst immer mehr aus. Scham ist also keine Angelegenheit nur des Individuums, sondern steht im Gruppenkontext als Angst vor dem Verlust der Liebe und Achtung der anderen. Wichtiges Merkmal der Scham ist, dass sich der Betroffene selbst als unterlegen akzeptiert. Wo dies nicht der Fall ist, wird er sich auch nicht schämen.

    Eine hohe Schamkultur ist zudem Ausdruck von sinkender Angst der Menschen vor konkreten äußerlichen Bedrohungen und damit einer fortgeschrittenen Zivilisation. Denn der Fremdzwang, der zuvor von anderen ausgeübt wurde, wird zum Selbstzwang, dem man sich nun selbst auferlegt, indem man sich schämt und als unterlegen anerkennt.

    Scham kann sich sehr unterschiedlich entwickeln und hängt auch von der gesellschaftlichen Hierarchie ab. So war es in der höfischen Gesellschaft des Perückenzeitalters so, dass sich Adel vor seinen Dienern nackt entblößen konnte, ohne dass irgendwer Scham empfand. Oder Entblössung des Mannes vor der sozial “tiefergelegten” Frau war ebenfalls schamfrei. Zog sich aber ein Niederer vor einem Höheren aus oder vor einem Gleichgestellten, kam es  zum Gefühl der Respektlosigkeit. Und als sich die Ständegrenzen auflösten, wurden Entblößung allgemein mit Scham besetzt, da nun jeder mit jedem auf gleicher Höhe stand. Mit dem Voranschreiten der Scham sieht man also auch, wie sich Kontraste zwischn den Schichten verringern.

    Scham übernimmt in der Gesellschaft die Funktion, die sonst Verbote hatten. Er ist der gesellschaftliche Kleber, welches an die Stelle des gewaltsamen Umsetzen von Gesetzen tritt.

    Von Scham abzugrenzen ist die Peinlichkeit. Während Scham entsteht, wenn ein Mensch gegen seine eigenen Verbote und die der Gesellschaft verstößt, tritt Peinlichkeit auf, wenn jemand anders Tabunormen bricht  und wir uns für ihn dann schämen (Fremdschämen).

    Im Laufe der Zivilisation werden Abhängigkeitsketten länger und der Zwang zur Selbstkontrolle wächst. Für frühe Völker ist die Natur noch mit konkreter Furcht verbunden (Tiere, Unwetter, Räuber). Mit zunehmender Urbanisierung erleben sich die Menschen gegenseitig ohne Bedrohung, und dadurch viel differenzierter. Peinlichkeit ist eine Art Gefahrsensor für einen Tabubruch, den jemand begeht. Und zwar solcher Art, dass damit früher eine Gefahr verbunden war.  Nur haben wir den Affekt des Zuschlagens in den des Peinlichkeitsempfinden verfeinert. Z.B. galt es in frühen Phasen der Geschichte als konkrete Gefahr, ein Messer falschherum gereicht zu bekommen.  Wie schnell konnte der andere zustechen. Die angemessene Reaktion wäre eine gewaltsame Handlung, wie z.B. das Entwaffnen. Mit zunehmender Pazifizierung erinnert diese Geste noch an diese Gefahr, man reagiert aber gesitteter darauf, mit Peinlichkeit. Tischmanieren sind sozusagen eine diffizile Eingrenzung von Gefahrenzonen. Jedoch werden die Ängste der Menschen vor den äußeren physischen Gefahren nie ganz verschwinden, sie werden nur geringer – so Elias.

    Norbert Elias unterscheidet auch zwischen Angst und Furcht. Furcht ist konkret, z.B. die Furcht vor dem wilden Tier. Angst dagegen ist diffus. Da die Abhängigkeitsketten in unserer zivilisation immer länger werden und wir immer weniger überblicken können, immer weniger Kontrolle haben, wandelt sich die Furcht zunehmend zu Angst. So konnte der Bauer früher konkret den Sturm fürchten, weil der die Ernte vernichtete. In der globalisierten Welt überblickt der Bauer die Komplexität nicht mehr. Ein Sturm irgendwo kann irgendwelche Handelsketten unterbrechen. Eine unbestimmte allgegenwärtige diffuse Angst entsteht.

    Kurz: Früher waren wir schamlos, hatten aber Angst vor Gewalt. Gesellschaft wurde durch Gewalt (patroillierenden Stadtwachen, Lynchjustiz) zusammengehalten. Innerhalb der Staaten wurde es friedlicher, Gewalt war weniger nötig, sie wurde von Scham ausgetauscht. Fremdzwang wurde zu Selbstzwang.

    Außerdem sprechen wir über das nordkoreanische Einhorn. So sollen nordkoreanische Archäologen ein mittelalterliches Einhornnest gefunden haben. In Verbindung mit anderen fantastischen Phänomenen in diesem Staat, gelangen wir zu der Erkenntnis, dass Nordkorea seine Grenzen dicht hält, um die Welt vor einer paranormalen Invasion zu schützen …

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    Introsprecher: Detlev Hürter

    Musik:

    Halloween Intro
    AlexStokke (audiojungle.net)

    Halloween Spooky Logo
    Brait (audiojungle.net)

    Playground Lullaby – Creepy Lullaby Music Box
    Robert Austin (https://www.youtube.com/watch?v=tMSNl66etMg)
    Creative Commons (https://www.youtube.com/t/creative_commons)

    Halloween Night
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    Soziologie des Horrors

    Diese
    Episode gehört zu einem anderen Podcast, in welchem Thomas und René
    soziologisch unterwegs sind. In dessen Reihe außer der Reihe, aber
    innerhalb der unsrigen, wurde auch das Thema Horror besprochen. Wieso
    gruseln sich Menschen so gern? Besteht ein Zusammenhang zwischen der
    Gesellschaft und der Lust am Grauen? Wieso gruseln sich Menschen so
    gern? Wieso stürmen Filme wie wie Saw oder Hostel die Kinocharts?
    Besteht ein Zusammenhang zwischen gesellschaftlichen Befindlichkeiten
    und der Lust am Grauen? Machen Horrorfilme gewalttätig? Filme sind
    selten Gegenstand soziologischer Untersuchungen, ja, die Filmsoziologie
    fristet innerhalb der Sozialwissenschaften ein Mauerblümchendasein.
    Insbesondere Horrorfilme sind aus unserer Sicht ein unterschätztes
    Genre. Vielleicht liegt unsere Einstellung aber auch nur darin
    begründet, dass wir dieses Genre sehr mögen. Mit der Philosophin
    Stefanie Steinhart sprechen wir über Grusel und Horror.

    In
    dieser Folge streifen wir  Theorien des Gruselns aus verschiedenen
    Fachdisziplinen. Da gibt es die Theorie der Angstlust aus der
    Psychoanalyse oder die evelutionäre Theorie, wonach sich unsere
    Vorfahren in gruseligen Geschichten vor Gefahren warnten. Dem gegenüber
    stehen Ansätze wie die einer Ästhetik des Hässlichen. Nach Ansicht
    einiger Kulturforscher ist das Horrorgenre ist tief in der christlichen
    Religion verankert und die Bibel selbst ein Prototyp bluttriefende
    Horrorliteratur. Heute würde sie vermutlich eher so klingen: “When
    his life was ruined, his family killed, his farm destroyed, Job knelt
    down on the ground and yelled up to the heavens, “Why god? Why me?” and
    the thundering voice of God answered, “There’s just something about you
    that pisses me off.” (Stephen King)

    00:00 Intro
    01:46 Begrüßung
    10:30 Wissenschaftsfortschritt im Horrorfilm
    21:00 Sind Zombies unter uns?
    23:37 Das Wesen des Horrors
    28:03 Die soziale Funktion des Zombies
    36:34 Börsenkurse und Kinocharts
    38:16 Horrorfilme irritieren die Ordnung
    39:44 Was ist Horror?
    42:44 Markenbindung durch Horrorfilme
    43:41 Wie ein Monster entsteht
    48:35 Horrorklassifikation nach Stephen King
    55:50 Ästhetik des Hässlichen
    01:03:14 Theorien der Lust am Horror
    01:24:09 Lovecraft
    01:29:57 Kritik am Genre
    01:36:36 Nochmal Lovecraft
    01:42:42 Persönliche Erfahrungen mit Horror
    01:50:08 Studie zur Hierarchie unter Horror-Fans
    01:54:07 Medienwirkungsforschung
    02:06:55 Ist Gruseln erlernt?
    02:14:39 Was wir gruselig finden
    02:22:08 Grusel als Folge der Moderne
    02:23:36 Verabschiedung
    02:25:09 Outrosong

    Links zur Sendung:

    Musik:

    “Science Fiction-Double Feature”
    Abrevadero Zombie
    Creative Commons nichtkommerzielle Namensnennung Lizenz mit Weitergabe unter gleichen Bedingungen

    “Off to Osaka”
    Kevin MacLeod
    Creative Commons Namensnennung Lizenz

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    Exkursion: Blade Runner – eine philosophische Deutung II

    MP3-DOWNLOAD (01:21 h)

    Dr. Alexander Wiehart unternimmt eine existenzphilosophische Interpretation der Abschlußszene des Science Fiction Klassikers Blade Runner von Ridley Scott aus dem Jahre 1982. Was bedeutet Freiheit im Tod? Warum kann der Hedonismus nicht der Sinn des Lebens sein? Wann ist der Mann ein Mann Mensch ein Mensch der Roboter ein Mensch? Darüber hinaus unterhalten wir uns in diesem ersten Teil unseres Gesprächs über die Architektur der Blade Runner Gesellschaft, über Erinnerungen, Identitätskonstruktion und die Frage nach Schuldfähigkeit zwischen Determinismus und Freiheit.

    Musik:
    “Oblivion
    Marion von Tilzer, Hans van Eck, Mark van Kempen, Idane
    Licensed under Creative Commons: http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/

    Diese Tondatei steht unter Creative Commons Lizenz 3.0:
    https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/3.0/de/

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    Blade Runner – eine philosophische Deutung

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    Filmbesprechung Blade Runner (1982) von Ridley Scott; Cineast und KunstkritikerAlexander Wiehart mit einer Deutung des Films als Existenzphilosophie; Sterbeszene als radikaler Freiheitsakt; Willensfreiheit bei Jean Paul Satre und Immanuel Kant; Menschenrechte von Pico della Mirandola; Peter Singer und Speziesismus; Griechische Philosophie: Platon, Epikur und der Hedonismus, Aristoteles und dessen Glück als Eudaimonia; Soziologie; Georg Simmel, Émile Durkheim; postmodernen Stadtsoziologie und Kriminalität, Rassismus, Ungleichheit; Individualität und Systemzwänge; Filmästhetik.

    Musik:
    “Oblivion
    Marion von Tilzer, Hans van Eck, Mark van Kempen, Idane
    Licensed under Creative Commons: http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/Diese

    Tondatei steht unter Creative Commons Lizenz 3.0:
    https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/3.0/de/

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